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Leserbrief / persönlicher Kommentar

Böllverbot zu Sylvester?

Tausende atemwegserkrankte Menschen ringen um Luft. Circa 8000 Menschen erleiden Verletzungen am Innenohr. Rund ein Drittel dieser Menschen behält bleibende Schäden, so eine Meldung im Deutschen Ärzteblatt im Jahre 2013. Durchschnittlich rund 800 Menschen pro Jahr erleiden Augenverletzungen.
Das Unfallkrankenhaus Berlin (UKB) hat Feuerwerksverletzungen von 2005 bis 2023 ausgewertet: Im Durchschnitt mussten die 150 betroffenen Patienten etwa 10 Tage lang auf Station behandelt werden, wobei ein Teil von ihnen mehrfach in den OP kam. Nur am UKB!
Jedes Jahr landen allein im Klinikum Nürnberg fünf bis sechs Kinder, die durch Feuerwerkskörper zum Teil lebensgefährlich verletzt werden. Viele der Kinder müssen über Jahre hinweg immer wieder operiert werden.
Ca 50 bis 60 schwere Handverletzungen wurden nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie in der Nacht von Silvester vor der Corona-Pandemie in jedem deutschen Großstadtkrankenhaus behandelt. Polizisten und Krankenhauspersonal, die sowieso schon am Limit arbeiten, werden massiv zusätzliche belastet.
Haus- und Wildtiere werden zum Teil im wahrsten Sinne des Wortes zu Tode erschreckt (und nicht nur kurzzeitig traumatisiert), laufen in Panik davon und finden nicht mehr zurück.
Die im Winter sowieso geschwächten Vögel fliegen in absulouter Panik teilweise in 1000 Meter Höhe oder kollidieren mit Gebäuden oder miteinander und fallen zu Tausenden tot auf den Boden. Im Jahr 2021/22 kam es in Rom zu einem ähnlichen Ereignis. Hunderte Stare kamen bei den Silvester-Feierlichkeiten ums Leben. Deren tote Körper lagen daraufhin auf den Straßen.
2000 Tonnen Feinstaub, das sind 1% des Gesamtvolumens eines ganzen Jahres, werden in einer Nacht freigesetzt. 200 Tonnen Müll fallen allein in den fünf größten Städten Deutschlands an.

Aber was soll's! Ist doch nur einmal im Jahr! Hauptsache man hat Spaß und "Freiheit!! Wie war das noch mal mit dem kategorischen Imperativ?

Autor/in:
Hildegard Zänglein
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