Pressemitteilung
Digitalisierung und Klimawandel
Der immense Stromverbrauch der Rechenzentren wird nicht berücksichtigt bei überzognenen Digitalisierungsforderungen, die viel zu wenig hinterfragt werden.
„Die Digitalisierung ist ein potenzieller Brandbeschleuniger für den Klimawandel.“ Das sagt Prof. Maja Göpel, Generalsekretärin des wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung. Dabei ist dies bereits die abgemilderte Version. Ursprünglich hieß es: „Die Digitalisierung ist ein Brandbeschleuniger für den Klimawandel.“ Kleine ökologische Vorteile durch die Digitalisierung (papierlose Verwaltungen sowie eingesparte Fahrwege durch Homeoffice und Online-Sitzungen) werden durch den immensen Stromverbrauch der Rechenzentren von Google, Amazon, Netflix, Huawei u.a. mehr als zunichte gemacht.
Selbst manch vorgeblich ökologische Partei verliert vor dem Hintergrund des um sich greifenden Digitalisierungs-Hypes den Blick fürs Ganze. Klar hingegen ist: Wenn wir es verpassen, bei der Digitalisierung in jedem Moment auf die jeweilige Klimawirkung zu achten, haben wir keine Chance, das 1,5°C-Ziel des Pariser Klimaabkommens einzuhalten. Folgerichtig hat die ÖDP im Stadtrat dem Förderprojekt „Smart Cities“ nicht zugestimmt. Denn hierbei geht es eben nicht um ganz gezielte Digitalisierungsprojekte, sondern darum, künstlich Digitalisierungsbedarf zu generieren.
Katrin Bauer (Kreisschriftführerin)