Pressemitteilung
Einkaufen mit dem Fahrrad für die ganze Familie? – Geht!
In einem Interview erklärt Katrin Bauer, wie sie den gesamten Einkauf für eine fünfköpfige Familie in Aschaffenburg mit dem Rad bewältigt.
K. D.: Katrin, kannst du mir erklären, wie du den Wocheneinkauf mit dem Fahrrad bewältigst? Immerhin seid ihr eine fünfköpfige Familie. Da muss einiges an Nahrungsmitteln herbeigeschafft werden.
K. B.: Ich mache es so, dass ich mir das Einkaufen aufteile. Mittwochs radel ich in die Stadt, um dort meine Besorgungen zu machen: Dann geht es vom Bäcker über den Metzger und den Markt bis zum Unverpacktladen. An einem anderen Wochentag besorge ich das Fehlende (z. B. Getränke) im Supermarkt.
K. D.: Und wie transportierst du deine ganzen Einkäufe?
K. B.: Mit einem Fahrradanhänger. Für die Erledigungen in der Stadt nehme ich ganz gerne den Kinderanhänger, in dem früher meine Kinder saßen. So ein Zweisitzer ist auch äußerst praktisch zum Einkaufen, wie ich festgestellt habe, denn er hat ein großes Volumen. Sogar Rosenstöcke habe ich damit schon transportiert. (siehe Bilder)
K. D.: Ich stelle mir jetzt vor, dass da einiges an Gewicht zusammenkommt: Kartoffeln, Gemüse, Obst, Brot usw. Wie schafft es so eine kleine und zierliche Person wie du, alles den Berg nach Schweinheim hinaufzubringen?
K. B.: Nun, zum einen habe ich eine sehr gute Übersetzung. Mit 27 Gängen kommt man weit. Zum anderen ist es schlicht eine Frage des Trainings. Natürlich bin ich auf dem Rückweg nicht schnell unterwegs, aber das stört mich nicht. Dafür muss ich nie einen Parkplatz suchen, erspare mir das Schleppen von Einkäufen und kann alles direkt in mein Transportmittel verladen.
K. D.: Und wie machst du es mit Getränken? Dafür dürfte der Zweisitzer wohl kaum geeignet sein.
K. B.: Da hast du recht. Wir haben noch einen flachen echten Lastenanhänger mit einem festen Boden, der dafür ausgelegt ist. Der Vorteil des Hängers gegenüber einem Auto ist, dass ich Getränkekisten nicht so hoch heben muss. Und: Ich kann direkt vor meiner Haustür entladen.
K. D.: Wie du das so erzählst, klingt es wie ein Kinderspiel…
K. B.: Na ja, es kostet manchmal durchaus Überwindung, v. a. wenn ich mich nicht fit fühle oder es stark regnet. Andererseits: Anstrengung in Maßen hat noch niemandem geschadet und gute Regenkleidung hilft. Außerdem ist es eine Frage der Gewöhnung.
K. D.: Das stimmt. Wir werden uns sowieso noch ganz schön umgewöhnen müssen angesichts des Klimawandels.
Katharina Dehn (ÖDP-Kreisvorsitzende)