Kontrollverlust?

Dürren, Brände, Wasserfluten biblischen Ausmaßes – die Bilder und Berichte aus dem Süden Europas, die uns seit Wochen in Atem halten, sind furchterregend. Zum Glück weit weg und allenfalls für Touristen relevant? Weit gefehlt! Auch Aschaffenburg hat im August einen „leichten“ Vorgeschmack darauf bekommen, wie gefährlich stabile Wetterlagen sein können. Zwar hatte der Starkregen nicht so verheerende Auswirkungen wie der im Arthal 2021, aber für die Betroffenen dürfte es schlimm genug gewesen sein. Und: Bei Starkregenereignissen von 100-150 l/m2 binnen 24 Stunden wie damals im Ahrtal wären gerade in Stadtteilen wie Gailbach und Schweinheim die Folgen vergleichbar.
Die alles entscheidende Frage, die wir alle uns stellen müssen, ist: Wollen wir weiterhin nur reagieren oder Schritt für Schritt Kontrolle zurückgewinnen? Die Ökologisch-Demokratische Partei Aschaffenburg (ÖDP) favorisiert die 2. Möglichkeit. Die Stadt Aschaffenburg / Aschaffenburger Bürgerschaft muss den Klimawandel endlich so ernst nehmen, wie er ist, und alles daran setzten, den CO2-Verbrauch deutlich zu reduzieren. Einsparungsmöglichkeiten gibt es zuhauf.
Vor allem beim Radverkehr ist noch Luft nach oben. Die Zählstationen belegen, dass es noch weiterer Angebote bedarf, um die Aschaffenburger endlich zum Umstieg aufs Fahrrad zu motivieren. Die Stadt hat bereits ein Radverkehrskonzept, das nur schneller umgesetzt werden muss. Die ÖDP hat oft darauf hingewiesen, wie rentabel Investitionen in den Radverkehr sind. Jede Fahrt mit dem Rad statt dem Auto verringert den Renovierungsbedarf unserer Straßen in ausreichender Höhen, um die Kosten für die besseren Radwege zu kompensieren. Vor dem Hintergrund der sich schließenden Zeitfenster darf keine weitere Zeit verschenkt werden.
Katrin Bauer (Kreisschriftführerin)