Pressemitteilung
Mehr Dunkelheit wagen
Alle Lebewesen unterliegen Tag- und Nachtrhythmen. Durch künstliche Beleuchtung irritieren wir diese. Das Thema Lichtverschmutzung muss im Stadtrat diskutiert werden.
Richtig dunkel ist es in Deutschland nur noch, wenn der Strom ausfällt. Ansonsten gilt: Künstliche Beleuchtung macht die Nacht zum Tage und zwar in einem Ausmaß, das Mensch, Tier und Pflanzenwelt schadet. Ob wir es wollen oder nicht – die Biologie hat hier ein Wörtchen mitzureden. Denn alle Organismen unterliegen bestimmten Rhythmen. Die Tageslänge z. B. ist ein äußerst wichtiger Taktgeber. Dass im Sommer die Tage länger, im Winter hingegen kürzer sind, ist allgemein bekannt. Weniger bekannt ist jedoch, dass die Tageslänge physiologische Vorgänge steuert. Woher wissen beispielsweise Igel, wann es Zeit ist, sich in den Winterschlaf zu begeben? Wer sagt ihnen, wann sie wieder aufwachen sollen? Der entscheidende Faktor ist die Tageslänge. Wenn wir also in der dunklen Jahreszeit überall künstliche Beleuchtung anbringen und anschalten, wecken wir den Igel vorzeitig aus dem Winterschlaf. Die Folge: Die Tiere sterben, weil sie nicht genügend Futter finden können. Bäume wiederum, die permanent angestrahlt werden, werfen ihr Laub im Herbst nicht ab. Dadurch vertrocknen sie im Winter. Und: Die Abwesenheit von Dunkelheit ist eine Ursache für die Zunahme von Schlafstörungen bei Menschen. D. h. weniger Licht in der Nacht täte allen und allem gut.
Die ÖPD Aschaffenburg möchte sich daher des Themas Lichtverschmutzung annehmen. Dazu ÖDP-Stadtrat Bernhard Schmitt: „Wir wollen uns dafür einsetzen, dass die nächtliche Beleuchtung auf ein notwendiges Maß reduziert wird.“ So fordert Schmitt die komplette Abschaltung der Brückenbeleuchtung der kleinen Schönbuschallee. Ein entsprechender Antrag wird er dem Stadtrat vorgelegen.
Katrin Bauer (Kreisschriftführerin)