Zur Hauptnavigation springen Zum Hauptinhalt springen

Pressemitteilung

Neulich in der Treibgasse...

Parkende Autos gehören nicht in die Fußgängerzone, in verkehrsberuhigte Bereiche, auf Gehwege, auf Radwege ...

Wildes Gehupe, lautes Geschrei und Beschimpfungen. Eine weithin hörbare Lärmkulisse empfing mich in der Ludwigstraße auf dem Weg Richtung Treibgasse, vom Schloss her kommend. Es war der letzte Samstag vor Weihnachten und ich war mit dem Fahrrad unterwegs. Als ich schließlich in die Treibgasse einbog, bot sich mir ein kurioses Bild: Rechter Hand, wie üblich, eine Reihe widerrechtlich parkender PKWs (Dass man in verkehrsberuhigten Bereichen sein Auto nur auf gekennzeichneten Flächen abstellen darf, scheint in Aschaffenburg weitgehend unbekannt zu sein bzw. gerne ignoriert zu werden.) In der Straßenmitte mehrere Autos, die in die Treibgasse hineinfahren wollte. Von der Sparkasse her kommend wiederum einige Autofahrer, die die Treibgasse verlassen wollten. Das Problem: Keiner kam am anderen vorbei. Wie auch? Platz machen wollte / konnte niemand. Rückwärts zu fahren schien weder für die eine Partei noch für die andere eine Option. Und so wurde ausgiebig geschimpft und gehupt. Kopfschüttelnd betrachtete ich die Szene, stieg kurzerhand vom Rad und schob es durch die Blechmasse, vorbei an den zeternden Autofahrern. Jenseits der Engstelle traf ich auf eine ältere Dame mit Rollator, die dem Treiben fassungslos zuschaute. Denn die Sturheit der Autofahrer hinderte sie am Fortkommen...
Das ist unsere Stadt. Parkende Autos, wohin das Auge blickt und zwar gerne auch an Orten, wo sie nicht hingehören: In der Fußgängerzone, in verkehrsberuhigten Bereichen, auf Gehwegen, auf Radwegen. Wollen wir es wirklich hinnehmen, dass uns Lebensraum von immer größeren Gefährten aus Blech genommen wird?
Eine kuriose Begebenheit am Rande: Vor einigen Monaten traf ich – ebenfalls in der Treibgasse – eine Freundin. Wir stellten uns an den Straßenrand und unterhielten uns. Ein ankommender Autofahrer wollte uns vertreiben mit der Begründung, dass er dort parken müsse! Als wir ihn darauf hinwiesen, dass er dort gar nicht parken dürfe, wollte er es uns nicht so recht glauben.…

Katrin Bauer (Kreisschriftführerin)

 

Zurück