In der Weltwirtschaft geht es nicht fair zu.
Wir wollen nicht Nischenprodukte fördern, sondern den gesamten Welthandel fair gestalten. Immer noch verhalten wir uns in weiten Teilen wie die früheren Kolonialherren gegenüber Ländern in Afrika, Asien und Südamerika. Aus unserer Sicht nehmen das oft nicht wahr.
Nachhaltig agierende Unternehmen haben es schwerer als andere
Unternehmen müssen weder für Ausbeutung, noch gesundheitliche oder ökologische Folgen ihres Handelns bezahlen. Ein Beispiel: Wenn ein Unternehmen fast fashion produziert und verkauft, dann muss es nicht dafür aufkommen, dass die Flüsse und Seen in den Produktionsländern verseucht werden, auch nicht für die Ausbeutung ihrer ArbeiterInnen.
Nachhaltige Unternehmen haben nicht nur in dieser Hinsicht einen Wettbewerbsnachteil. Hinzu kommt, dass nicht-nachhaltige Rohstoffe oft günstiger sind. Beispiel Plastik – eine Plastikverpackung kostet weniger als eine aus nachwachsenden Rohstoffen, die ökologisch abbaubar ist. Ein weiteres Problem ist, dass Quantität oft über Qualität gestellt wird. Konsumenten achten zu wenig darauf, dass Produkte lange halten. Die Politik unterstützt das leider und fördert zu wenig den Klimaschutz. Dass Unternehmen oft nicht nachhaltig agieren, liegt nicht immer an fehlendem Willen, sondern auch an unserem Wirtschaftssystem.
Was wäre, wenn nicht mehr andere unsere Rechnung zahlten?
Bioprodukte und faire Produkte wären in vielen Fällen günstiger als konventionelle Produkte, wenn die wirklichen Kosten (auch die Folgekosten für die Umwelt) bezahlt werden müssten.
Weitere Informationen
Fairer Handel
Faire Kleidung
Fair hergestellte und biologische Kleidung, die genau definierten Kritierien entspricht - was Anbau und Handel entlang der Wertschöpfungskette betrifft - sind ausgezeichnet mit seriösen Zertifikaten wie das Fairtrade-Siegel, das Siegel der Fair Wear Foundation oder den Global Organic Textile Standard.
Nachhaltige Kleidung setzt Konsumenten voraus, denen es nicht mehr um möglichst viel zu einem möglichst geringen Preis geht. Statt dessen sind sie gegen Ausbeutung und dagegen, Chemikalien auf ihrem Körper zu tragen. Die Vorstellung, etwas zu kaufen, das unter dem Einsatz von Kinderarbeit und umweltschädigenden Chemikalien entstanden ist, ist für sie unvorstellbar.
Sie halten nichts von der gängigen Praxis, dass Kleidung gekauft, kurz getragen und dann schnell weggeworfen wird, denn dies hat verheerende Auswirkungen auf die Produktion, da immer schneller möglichst günstige Kleidung hergestellt werden muss - mit sozialen und ökologischen Folgen.
Was kann man sonst noch tun?
- weniger neue Kleidung kaufen
- Kleidung (im Freundeskreis) tauschen
- Second-Hand-Läden nutzen
- nach Arbeitsbedingungen beim Hersteller fragen
- auf Siegel achten
- Lieferkettengesetz fordern