verkehrte Welt
Weltkonzerne verhindern Marktwirtschaft
Nach Überzeugung der wissenschaftlichen Begründer der „sozialen Marktwirtschaft“ ist für eine gemeinwohlorientierte Ökonomie vor allem auch eine konsequente Verhinderung von Monopolen und Kartellen nötig. Ein funktionierender Markt bietet nicht nur Chancen für etablierte Mittelständler, sondern auch für ideenreiche Gründer. Unbegrenzte Konzernmacht bringt nach Überzeugung ordoliberaler Ökonomen wie Walter Eucken, an denen sich z.B. Ludwig Erhard orientiert hat, letztlich nur Schaden. Schaden für alle.
Wenn jetzt erkennbar wird, dass innovative Unternehmen mit fragwürdigen Mitteln zur Abgabe eigener Anteile an einen der ganz großen Weltkonzerne gedrängt werden, und zwar von eben diesem Konzern selbst, dann müssen alle Alarmglocken läuten.
Die Marktwirtschaft wird schon lange nicht mehr nur von staatskapitalistischen Systemen wie China bedrängt. Es sind die ins Gigantische gewachsenen Globalkonzerne, die einen funktionierenden Markt als hinderlich empfinden und Konkurrenten einfach nicht mehr dulden möchten. Wer kleinere Anbieter zur Selbstaufgabe per Übergabe von Aktien zum Sonderpreis drängt, muss durch den Staat bzw. durch eine konzertierte Aktion großer Staaten gemaßregelt werden. Wenn jetzt nicht gehandelt wird, kann es bald zu spät sein.
Bernhard G. Suttner