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Pressemitteilung

ÖDP Aschaffenburg bei Katja Diehl

Mobilitätsexpertin Katja Diehl: Autozentrierte Verkehrsplanung ist unsozial Rechtsverstöße (z.B. Gehwegparken) dürfen von der Stadt Aschaffenburg nicht weiter geduldet werden!

Nicht dass hier eine Baustelle wäre. Diese ist 400 m weiter. Die Herren machen lediglich an ihrem Depot Mittagspause, aber die Blockade des Gehweges ist für sie selbstverständlich, auch das Parken in verkehrter Richtung.
Autozentrierte Verkehrsplanung ist unsozial. Denn jeder, der (noch) keinen Führerschein hat, nicht (mehr) Auto fahren kann oder sich schlichtweg kein Auto leisten kann oder will, ist im bestehenden System nicht nur massiv benachteiligt, sondern allzu oft auch gefährdet. Das zeigte die Mobilitätsexpertin Katja Diehl bei ihrem Vortrag im Martinushaus klar auf. Damit spricht sie den Mitgliedern der ÖDP Aschaffenburg aus dem Herzen. Seit Jahren fordern Stadtrat Bernhard Schmitt und die anderen ökologischen Parteien einen sozial- und klimagerechten Umbau des Aschaffenburger Verkehrssystems. Es ist ein äußerst zäher Prozess, der häufig Kampfcharakter hat, wenn das vermeintliche Recht der Autofahrer beschnitten werden soll. In Wahrheit handelt es sich in der Regel darum, Privilegien oder gar Rechtsverstöße einzudämmen. Beispiel Gehwegparken: Diese Form des Parkens, die in Aschaffenburg überall praktiziert wird, stellt einen Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung (StVO) dar. Und das mit gutem Grund. Denn andere Verkehrsteilnehmer werden dadurch behindert und gefährdet: Für Eltern mit Kinderwägen oder alte Menschen mit Rollatoren ist nicht mehr ausreichend Platz auf dem Gehweg vorhanden. Kinder, die z. B. die Straße queren wollen, sind einer massiven Gefährdung ausgesetzt, einfach weil sie die Straße nicht einsehen können. Zudem sind die häufig beidseitig zugeparkten Straßen so eng, dass es zu Konflikten zwischen Radfahrern und Autos kommt, weil kein Platz um Überholen da ist. Bleibt die Frage, warum die Stadt Aschaffenburg diesen rechtswidrigen Zustand duldet. Hier muss dringend ein Ausgleich zwischen stärkeren und schwächeren Verkehrsteilnehmern hergestellt werden.
Welche Schritte eingeleitet werden müssen, um die Verkehrsplanung sozialverträglicher zu gestalten, erklärte Katja Diehl am Beispiel von Paris. Anne Hidalgo, die Bürgermeisterin von Paris, hat sich dem Konzept der 15-Minuten-Stadt verschrieben. D. h. die Bewohner und Bewohnerinnen sollen alle wesentlichen Ziele des täglichen Bedarfs innerhalb von 15 Minuten zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen können. Was in einer Metropole möglich ist, sollte in einer mittelgroßen Stadt erst recht denk- und umsetzbar sein. Worauf warten wir!
Katrin Bauer (Kreisschriftführerin)

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